"Täglich in der Schmelze"Wirtz hätte laut Müller zum FC Bayern wechseln sollen

Florian Wirtz ist im Sommer zum FC Liverpool gewechselt und hat dort Anlaufschwierigkeiten. Laut Thomas Müller hätte sich der Ex-Leverkusener womöglich besser für München entschieden. Auch auf den FC Bayern blickt Müller zurück.
Florian Wirtz wäre nach Meinung von Thomas Müller aus sportlicher Sicht wohl besser zum FC Bayern gewechselt. Der Jungstar habe mit seinem Wechsel zum FC Liverpool einen internationalen Schritt gewagt, so Müller in der "Süddeutschen Zeitung": "Bei den Bayern hätte er es von der fußballerischen Anpassung garantiert einfacher gehabt, er wäre ja in derselben Liga geblieben."
Gleichwohl gebe es aber auch die mediale Aufmerksamkeit als deutscher Nationalspieler in München, "die man als Spieler hat, wenn es für einen beim FC Bayern nicht läuft", betonte Müller: "Da ist man täglich in der Schmelze."
Müller: "Im Guten auseinandergegangen"
Am Samstag gelang Wirtz sein langersehnter erster Scorerpunkt in der Premier League. Beim 2:1 (0:0)-Erfolg des FC Liverpool bei Tottenham Hotspur steckte Wirtz nach einer schnellen Umschaltaktion den Ball auf Alexander Isak (56.) durch, der zum Führungstreffer vollstreckte. Der DFB-Kicker will den Holperstart endlich abhaken, es war seine erste Torbeteiligung im 16. Liga-Einsatz.
DFB-Sportdirektor Rudi Völler forderte von Wirtz jüngst eine gewisse Zähigkeit. "Florian spielt im Grunde auch in Liverpool mit dem Selbstverständnis, mit dem er in Leverkusen schon auf dem Platz agiert hat. Nur wird er auf dem Platz nicht so oft gesucht, wie das noch im Trikot von Bayer der Fall war. Doch das muss er sich erarbeiten", sagte Völler der "Welt am Sonntag".
Derweil sieht Müller, der im Sommer in die nordamerikanische Profiliga MLS zu den Vancouver Whitecaps gewechselt ist und mit dem Klub das Endspiel erreichte, seinen Schritt im Nachhinein als goldrichtig an. "Ich war wirklich gerne Teil dieser Mannschaft und wäre es im Frühjahr auch gerne geblieben", sagte er mit Blick auf den FC Bayern. "Aber aus heutiger Sicht kann ich schon sagen, dass mir das Abenteuer in Vancouver auch als Fußballer emotional wahrscheinlich mehr gegeben hat als eine Hinserie mit dem FC Bayern als Ergänzungsspieler." Bei seinem Abschied in München sei nichts kaputtgegangen. "Wir sind im Guten auseinandergegangen", meinte Müller.